Abduweli Ayup, Pädagoge und Linguist mit Masterabschluss in den USA, hatte in Kashgar einen Kindergarten gegründet, in dem ausschließlich Uigurisch gesprochen werden sollte. Er sorgte sich um die Zukunft der Sprache und Kultur seines Volkes, die mehr und mehr aus dem staatlichen Erziehungssystem und dem öffentlichen Leben verdrängt wurden. Am 20. August 2013 wurden er und seine beiden Partner verhaftet. Da die Muttersprachen aller ethnischen Minderheiten in China jedoch den ausdrücklichen Schutz der Verfassung genießen und auch die Gründung eines privaten Kindergartens keinem Gesetz entgegensteht, lautete die Anklage „Widerrechtliches Sammeln von Spenden“.
Am 27. November 2014, drei Monate vor Ablauf seiner Haftstrafe, wurde Abduweli entlassen. Seine beiden Partner hatten das Urteil angefochten, da die Spenden ausschließlich von Privatpersonen kamen, denen ebenfalls der Schutz ihrer Muttersprache am Herzen lag, und keine öffentlichen Gelder missbraucht worden waren. Auch mehrere internationale Gruppen hatten sich weltweit für ihre Freilassung eingesetzt hatten. Später konnte er mit seiner Familie aus China ausreisen und 2019 erhielt er einen Preis von ICORN und PEN International.
Hier einige Kapitel seiner Gefängniserinnerungen in freier Übersetzung: